Kiefergelenksschmerzen

Kiefergelenksschmerzen, Nackenschmerzen und Beckenschiefstand

Eine 51-jährige Violinistin suchte mich primär wegen Kiefergelenks- und Nackenschmerzen auf.
In der Anamnese stellte sich heraus, dass schon im jugendlichen Alter eine leichte Skoliose diagnostiziert wurde. Durch damaligen konsequenten Sport (Leichtathletik), hatte sie keine Schmerzen. Zunehmende Schmerzen entstanden in den letzten Semestern ihres Studiums, wahrscheinlich der einseitigen Belastung beim Violine-Spielen geschuldet. Seit 4 Monaten blockierte öfter das linke Kiefergelenk, sodass eine komplette Mundöffnung nicht möglich war. Es kamen beim Kauen Kieferknackgeräusche hinzu, die zunehmend schmerzhafter wurden. Bisher wurden Physiotherapie und eine Aufbissschiene verordnet, die aber bisher zu keiner Verbesserung führten.
Bei der osteopathischen Befunderhebung stellte sich ein Mobilitätsverlust eines Fußgelenkknochens (Talus) und des Schien-/Wadenbeins (Tibiofibulargelenk) heraus. Im Beckenbereich blockierte das ISG (Kreuzdarmgelenk). Der seitliche Muskel (M. quadratus lumborum) verfügte über starke Spannung. Die Rippenmobilität, das Schlüsselbein (Clavicula) und die Mundbodenmuskulatur befanden in einer unzureichenden Beweglichkeit und starker muskulärer Verspannung (muskulärer Hypertonus). Die HWS hatte zahlreiche Blockaden (plurisegmentale Blockaden), die letztlich nur eine Folge der dysbalancierten Statik waren. Das Pericard (Herzbeutel) war in der 3D Bewegung reduziert, sodass sich auch das Herz unter einem stärkeren Spannungszustand befand.
Die Mobilität der Schädelbasis (SSB = Synchondrosis Sphenobasiliaris) war in einer einseitigen Mobilität vorzufinden. Sämtliche Kaumuskeln (intern oder extern) standen in einer starken Anspannung. Wie sich nach meiner Rückfrage herausstellte, kaute die Patientin regelmäßig Kaugummi, was die Verspannung in der Mund- und Nackenregion stark unterstützt.
Nach wenigen Behandlungen konnte ich durch Behandlungen der unteren Extremität (Fußknochen und Waden- Schienbein) und des Beckens, die Mobilität weitgehend verbessern. Die Patientin führte zur Unterstützung die ihr gezeigten Dehnungs-, Koordinations- und Stabilisationsübungen zuhause durch.
Die weiteren Einschränkungen von SSB, Schlüsselbein, Rippen, etc. konnten ebenfalls verbessert werden. Die Patientin war nach 6 Behandlungen komplett symptomfrei. Durch die beruflich bedingte Beanspruchung kommt die Patientin in einem ca. 8-wöchigen Abstand regelmäßig zur Behandlung.